Alpujarra almeriense →  Der Einfluss des Al-Andalus

Alhama de Almería, La Puente
Ohanes
Ohanes, die berühmte Traubensorte
Alhama de Almería, La Puente Ohanes Ohanes, die berühmte Traubensorte

Nur wenige vorgeschichtliche Funde wie die von Canjáyar, Fondón oder Padules deuten auf eine seht spärliche Bevölkerung der Gegend vor der römischen Herrschaft. Aus römischer Zeit stammen die Orte wie Padules oder Alhama de Almería, wo die römische Brücke mit dem Namen La Puente erhalten ist. Doch am meisten ist diese Gegend durch das islamische Erbe geprägt worden. Der Terrassenanbau, der Städtebau, die Architektur, das Bewässerungssystem durch Wassergraben und Kanäle, Namen wie Alhama, das aus dem arabischen Begriff al-hammam (Thermalbad) stammt, erinnern uns an die al-andalusische Vergangenheit. Im Jahre 1489 besuchte El Zagal das Alpujarra-Dorf Láujar de Andarax, und Boabdil, der letzte König von Al-Andalus flüchtete in einen noch heute erhaltenen Palast im Gemeindewesen von Fuente Victoria, einer zu Fondón gehörenden Siedlung, nachdem er bereits den Verlust seines Reiches und dessen Übergabe an die Christlichen Könige beweinte.

Guarros (Paterna del Río), Ruinen einer Mudéjar-Kirche
Laujar de Andarax
Von den Arabern eingeführtes Bewässerungssystem
Guarros (Paterna del Río), Ruinen einer Mudéjar-Kirche Laujar de Andarax Von den Arabern eingeführtes Bewässerungssystem

Die Morisken, unzufrieden mit der durch die Christen erfahrenen Behandlung, rebellierten mehrmals, wie z.B. in der Revolte im Jahre 1500, als die Moschee von Láujar de Andarax, die den Morisken als Zufluchtsort diente, von den Christen angezündet wurde. Während der Rebellion der Alpujarras 1568, angeführt von dem Morisken Aben Humeya, fanden in der Alpujarra von Almería drei grausame Schlachten statt, wie die in Guarros (Paterna del Río), bei der die christlichen Truppen des Marquis von Mondújar 4.000 Morisken ums Leben brachten. Nach diesem grausamen Krieg wurden alle Morisken aus der Alpujarra vertrieben und sie wurde durch Christen wieder bevölkert. Doch erst im 19. Jahrhundert konnte sich die Gegend wirtschaftlich durch den Bergbau und den Export der sogenannten Ohanes-Traube erholen. Die Landschaft der Alpujarra wurde so mit Weinreben und Obstbäumen bepflanzt und erinnert uns an die florierende Landwirtschaft, für die diese Dörfer unter islamischer Herrschaft bekannt waren.