Alpujarra almeriense →  Auf den Spuren des muselmanischen Erbes

Fondón, Kirche des Hl. Andreas
Fondón, Palast Rey Chico und Brunnen Carlos VI
Fondón, Herrenhäuser mit Adelswappen
Fondón, Kirche des Hl. Andreas Fondón, Palast Rey Chico und Brunnen Carlos VI Fondón, Herrenhäuser mit Adelswappen

Das Gebiet, das Boabdil, des entthronten letzten Königs des Al-Andalus, beherbergte, bevor er Richtung Afrika aufbrach, erstreckt sich zwischen den Provinzen Almería und Granada. Diese Route verläuft durch eines der authentischsten Gebiete der Region, geprägt durch das überlieferte Erbe der letzten muselmanischen Einwohner der iberischen Halbinsel.
Im denkmalträchtigen Dorf Fondón sind sowohl das maurische Erbe wie auch die wichtigen christlichen Einlagen präsent. Von seiner glorreichen Vergangenheit zeugen z. B. die zahlreichen Adelswappen an den Fassaden der Herrenhäuser, der stolze Turm seiner Kirche, die alte Kornkammer, heutiger Rathaussitz, oder der Brunnen Carlos IV., die mit dem Wappen der spanischen Monarchie verziert ist.

Benecid, Palast des Rey Chico
Benecid, Mudejar-Kirche San Juan Bautista
Laujar de Andarax, war die letzte Hauptstadt des Königreichs Al-Andalus
Benecid, Palast des Rey Chico Benecid, Mudejar-Kirche San Juan Bautista Laujar de Andarax, war die letzte Hauptstadt des Königreichs Al-Andalus

Die muselmanische Vergangenheit ist in den Orten Benecid und Fuente Victoria zu spüren. Hier befindet sich auch der Palast des Rey Chico, in dem sich Boabdil nach der Übergabe Granadas an die Katholischen Könige einige Zeit aufhielt. Trotz der christlichen Eroberung bildeten die Muselmanen in diesem Gebiet des Al-Andalus lange Zeit die Mehrheit, bis sie Ende des 16. Jh. nach den tragischen Ereignissen des, vom Morisken Aben Humeya angeführten Aufstands, definitiv aus der Halbinsel vertrieben wurden. In Benecid ist bis heute der sogenannte Cortijo de las Paces (Landgut des Friedens) erhalten, von dem man erzählt, dass in dessen Eingang der Friedensvertrag zwischen den rebellierenden Morisken und den christlichen Truppen von Don Juan de Austria unterschrieben wurde, der das Ende der Morisken in Spanien bedeutete.

Laujar de Andarax, Casa de los Moyas
Laujar de Andarax, Marienbild des berühmten Bildhauers Bildhauers Alonso Cano
Laujar de Andarax, Reste der Befestigung
Laujar de Andarax, Casa de los Moyas Laujar de Andarax, Marienbild des berühmten Bildhauers Bildhauers Alonso Cano Laujar de Andarax, Reste der Befestigung

Láujar de Andarax, damals Hauptstadt des Moriskenreiches von Aben Humeya und seinem Nachfolger Aben Aboo, ist heute die Hauptgemeinde der Alpujarra almeriense. Seine weißen, am Berg hängenden Häuser, mit den Gipfeln der Sierra Nevada als Hintergrundkulisse, machen aus diesem Dorf eines der anziehendsten Orte für den Landtourismus, der darüber hinaus über eine mit allen Service und Komfort ausgestattete Urlaubssiedlung verfügt. Seine Lage am Fluss Andarax im Naturpark Sierra Nevada erklärt das Vorhandensein erstaunlich vieler Brunnen und Quellen. Dieser wertvolle Naturreichtum vereint sich mit dem großen Kulturgut des Ortes.

Laujar de Andarax, Freizeitzone im Quellgebiet des Andarax
Alcolea, Teilansicht
Lucainena, Kirche Santo Cristo del Consuelo
Laujar de Andarax, Freizeitzone im Quellgebiet des Andarax Alcolea, Teilansicht Lucainena, Kirche Santo Cristo del Consuelo

Und zum Abschluss ein wenig Kunst. Es empfiehlt sich der Besuch der Kirche Encarnación, das behütete Juwel des Ortes. Die Kirche birgt in ihrem Innern ein Marienbild des berühmten Bildhauers Alonso Cano und eine interessante Kunstsammlung aus der Holländischen Schule. Die Umgebung von Láujar de Andarax bietet ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, um die Natur zu genießen. Nur 2 km vom Ort entfernt befindet sich das Freizeitgebiet Área Recreativa de Nacimiento, der ideale Ort um einen erholsamen Tag auf dem Land, am Anfang des Flusses Andarax, zu verbringen.

Darrical, Teilansicht
Beninar, Stausee
Berja, Marktplatz
Darrical, Teilansicht Beninar, Stausee Berja, Marktplatz

In der Umgebung von Alcolea, von islamischen Geographen Alcolaya genannt, wurden römische Reste geborgen, was das Alter dieses von Mandel- und Olivenbäumen umgebene friedliche Gebiet bezeugt. Hier findet der Besucher spektakuläre Aussichtspunkte und ein Freizeitgebiet. Von besonderem Interesse sind die Pfarrkirche San Sebastián aus dem 17. Jh., die Wallfahtrskapelle von San Sebastián und San Ildefonso und die Wallfahrtskapelle Santa Rosa de Lima, ein schönes Gebäude aus dem 18. Jhd. Die zum Gemeindebezirk Alcolea gehörenden Bauernsiedlungen Lucainena und Darrícal mit ihren kleinen Kirchen aus dem jeweils 18. und 17. Jhd. vervollständigen den Besuch in Alcolea, der westlichste Zugang der Alpujarra almeriense.

Berja, Molino del Perrillo
Berja, Wappen am Turm der Encisos
Celín, Einsiedelei, gebaut auf den Bädern der Königin (aus islamischer Zeit)
Berja, Molino del Perrillo Berja, Wappen am Turm der Encisos Celín, Einsiedelei, gebaut auf den Bädern der Königin (aus islamischer Zeit)

Richtung Stausee von Benínar befindet sich Berja, die aus drei muslimischen Landgütern oder alquerias entstand. Nach dem Erdbeben 1804 wurde der Ort wieder aufgebaut und erlangte sein heutiges Stadtbild. Zu dieser Zeit wurden auch seine geschichtlichen Bauten und der mit Säulen ausgestattete Marktplatz errichtet. Ebenfalls hervorzuhebende Baudenkmäler sind das Rathaus, die Kirche Anunciación im neoklassischen Stil, das Haus Casa del Molino del Perillo, der Herrensitz der Familie Zapata-Pimentel und der Turm der Encisos.
In diesem Ort ist die Kultur des Wassers stark verwurzelt, wie seine Quellen und die arabischen Bäder von Benej beweisen. Auch Dalias kann mit solchen historischen Resten auftrumpfen, denn in der Siedlung Celín befindet sich eines der interessantesten Anlagen aus islamischer Zeit, das aus den Bädern von Aljízar und dem daran angebauten gleichnamigen Turm aus der Nasridenzeit besteht.
In der Sierra de Gádor gelegen bietet dieser letzte Ort der Route ein interessantes und komplettes Angebot für den Aktivtourismus, bei dem die Liebhaber des Bergsteigens, Gleitschirmfliegens und Wandersports einige angenehme Überraschungen erleben werden.