Villa Ciscarejo Landhaus zwischen Orangenhainen in Gádor (Almería)

Níjar, der weiße Landstrich, von dem Ibn al-Jatib in der Epoche des Al-Andalus sprach und der Goytisolo zu seinem Werk Campos de Níjar (1960) inspirierte. Ein Spaziergang durch ein Dorf, wo die Sonne heller scheint, ein Ort, dessen maurische Spuren vollkommen intakt sind. In der Nähe der Provinzhauptstadt Almería, befindet sich zu Füßen der Sierra Alhamilla der Ort Níjar.
Der Ort, den man über die Autobahn problemlos erreichen kann, ist nicht nur malerisch, weil das Kunsthandwerk hier noch immer den Lebensunterhalt vieler Bewohner ausmacht. Er überrascht auch wegen seiner besonderen Physiognomie, die von verworrenen Gassen und gekalkten Häusern geprägt und von einer Kirche im Mudejar-Stil bekrönt ist. Die lebhafte Stimmung und das farbenfrohe Dorfleben machen aus Níjar einen unvergesslichen Ort.

Die interessante Kirche Nuestra Señora de la Asunción aus dem 16.Jhd. beherbergt in ihrem Inneren eine wunderbare hölzerne Kassettendecke im Mudejar-Stil und eine Immaculada, die dem Bildhauer Alonso Cano zugeschrieben wird. Der Turm, ebenfalls im Mudejar-Stil, ist mit dem Doppeladler der Habsburger aus der Epoche Karl V. dekoriert.

Der Besucher kann die Gegend nicht verlassen, ohne vorher eines der hier angefertigten Handwerksprodukte zu erwerben. Die bunten Teppiche, die Gegenstände aus Esparto-Gras und die Keramikarbeiten, die von jeher überliefert wurden, sind einige der typischen Produkte aus Níjar, die von den Männern und Frauen aus dem Dorf hergestellt werden.

Von dem benachbarten Dorf Huebro aus, in der Sierra Alhamilla, hat man einen wunderbaren Ausblick über das gesamte Umland von Níjar. Die Kapelle von Huebro ist Ziel der Wallfahrt zu Ehren der Vírgen del Rosario, während die Reste einer maurischen Festung an die Präsenz des Islam erinnern, eine Epoche, in der Níjar scheinbar stehengeblieben ist.

Ganz in der Nähe von diesem Ort befindet sich die Naturlandschaft der Sierra Alhamilla und die Wüste Desierto de Tabernas, wo man den ungeheuren landschaftlichen Kontrast zwischen den Bergwäldern und der Trockenheit der Wüste sehen kann. Diese Naturlandschaften ergänzen die Route durch das Umland von Níjar, ein ehemals karger Landstreifen, den der Mensch in fruchtbares Anbaugebiet verwandelt hat, um daraus einen großen Garten in Mittelmeernähe zu machen.